Hans-Michael Uhl geht in den Ruhestand. Er hinterlässt eine große Lücke - die er vorerst ein kleines bisschen selber schließen wird. (Foto: Reinhard/Schwarzwälder Bote)

Neue Welten eröffnet und Brücken gebaut

Nach 21 Jahren beginnt für Pfarrer und Religionslehrer Hans-Michael Uhl ab September der Unruhestand. Denn obwohl für ihn nun offiziell der Ruhestand beginnt, bleibt er den Kaufmännischen Schulen Hausach mit vier Wochenstunden Religionsunterricht erhalten.

Vor allem als Organisator des Istanbul-Austausches wird er vielen Schülerinnen und Schülern in Erinnerung bleiben, die dieses interkulturelle Angebot in den letzten Jahren genutzt haben. Erst kürzlich fanden die Reise nach Istanbul und der Gegenbesuch der türkischen Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Hans-Michael Uhl statt. Darüber hinaus war es ihm stets ein Anliegen, den Unterricht durch Vorträge oder Podiumsdiskussionen zu ergänzen, wie beispielsweise um eine Veranstaltung zum Thema Wirtschaft und Ethik. Auch als Personalrat wird er an den Kaufmännischen Schulen Hausach eine Lücke hinterlassen, die es zu füllen gilt. Dabei treffen die Attribute wortgewandt, wortwitzig und wortgewaltig besonders auf ihn zu. So hat er mehrere Jahre die Interessen des Kollegiums gegenüber der Schulleitung vertreten.

Hans-Michael Uhl kam im Jahr 2002 nach sieben Jahren in Rom, wo er als Auslandspfarrer arbeitete, nach Hausach. Davor war er u. a. zehn Jahre als Gemeindepfarrer in Weinheim an der Bergstraße tätig, nachdem er sein Studium der evangelischen Theologie in Tübingen, Basel und Marburg absolviert hatte. Als die Stelle von Vorgänger Herbert Kumpf in Hausach frei wurde, bat Hans-Michael Uhl um Versetzung dorthin. Er hat sich bewusst für eine schulische Tätigkeit entschieden, da ihm die Arbeit mit Jugendlichen sehr viel Freude bereitete. Seitdem war er nicht nur an den Kaufmännischen Schulen als Religionslehrer tätig, sondern auch am benachbarten Robert-Gerwig-Gymnasium sowie an den Beruflichen Schulen Wolfach.

Im Rahmen des Kollegenausflugs vor den Sommerferien wurde er mit einem bunten Programm von Schulleitung und Kollegium verabschiedet. Auch in der Rede von Schulleiterin Frauke Ebert wurde deutlich, was Hans-Michael Uhl stets am Herzen lag: Brücken zu bauen zwischen Schule und Kirche sowie interreligiöser Austausch, indem er Schülerinnen und Schülern immer wieder einen Blick über den Tellerrand ermöglichte, um ihren Horizont zu erweitern.

Im Laufe des geselligen Nachmittags musste Hans-Michael Uhl seine Kompetenzen nochmals unter Beweis stellen. Diese Aufgabe löste er mit Bravour, als er ohne große Vorbereitungszeit eine Rede mit vom Kollegium vorgegebenen Begriffen hielt. Und auch an weitere Beiträge insbesondere seiner Religions- und Ethikkollegen sowie des Personalrats wird er sich sicherlich noch eine Weile erinnern.